Leserbrief zum Interview mit Ingo Vogel (SPD)

Ist schon Karneval?
Immer wenn man denkt, die Chimäre Transitautobahn A52, die nur mehr Verkehr nach Essen ziehen würde, wäre ein für alle Mal vom Tisch, holt sie wieder irgendein Spätberufener ans Tageslicht – wie hier der SPD-Fraktionsvorsitzende Ingo Vogel, indem er von Tunnellage und dergleichen fabuliert.

“Wer soll das bezahlen?” – gerade in der aktuellen Corona-Zeit – ist nur eines von vielen Gegenargumenten, die einem da einfallen…. Verkehrswende, Klimawandel und und und …

Leider ist ein Leserbrief auf das Interview mit dem oben genannten Realitätsverweigerer in der NRZ vom 25.8.20  zur Kommunalwahl nicht abgedruckt worden. Daher veröffentlichen wir ihn hier…

Sehr geehrte Damen und Herren
Herr Vogel plädiert dafür, die Durchstreckung der A 52 und den damit verbundenen Plan eines Ruhrallee-Tunnels erneut zu überlegen. Das macht nur Sinn, wenn man das Projekt will. Ich war schon vor vielen Jahren in der Bürgerinitiative gegen diesen Plan aktiv. Wir waren damals und sind es weiterhin gegen eine 3. Nord-Süd-Autobahn in der dicht besiedelten Metropole Ruhrgebiet. Das würde weiteren Fernverkehr auf der Achse Frankreich-Osteuropa in diese von Millionen Menschen bewohnte Region anlocken. Man könnte auf dem untertunnelten Teilstück Ruhrallee einen Teil des Feinstaubs ausfiltern, nicht aber alle Schadstoffe und klimaschädigenden Gase. Z.B. würde die Gefährlichkeit von Sommersmog, also Ozonalarm weitere Gesundheitsgefahren vor allem für Kinder, Kranke und alte Menschen bedeuten: Dieses ätzende Gas entwickelt sich, wenn Kohlendioxyd und intensive Sonnenstrahlung aufeinander treffen. Was die Zivilisation braucht, das sind Verkehrskonzepte, die öffentliche Systeme wie die Bahn bevorzugen und ausbauen, nicht den Individualverkehr. Auch Elektroautos lösen die Probleme nicht: der Strom, den sie verbrauchen ist zu wenig umweltfreundlich produziert, die Akkus brauchen Ressourcen, deren Abbau weitere Umweltschäden teils unermesslichen Ausmaßes mit sich bringt. Man kann die Probleme der unmittelbaren Zukunft nicht mit Methoden lösen, die diese Probleme in der nahen Vergangenheit hervorgebracht haben.

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Trautvetter
Im Walpurgistal 135
45136 Essen

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