Leserbrief zum Artikel in der NRZ 9.10.14 ” Seepromenade gerät in die Kritik “
Dass die Vorstellungskraft des Bezirksbürgermeister und so manchem anderen Politiker, der im ASP als Laie sitzt, über den misslungenen Bebauungsplan der “Kasernenarchitektur” an der Seepromenade nicht ausreicht, ist zwar verständlich aber nicht zu entschuldigen. Da hätte man sich unter diesen Voraussetzungen nicht in die Entscheidungsgremien wählen lassen sollen.
Viel gravierender ist aber die Tatsache , dass die Fachleute im Planungsamt , die solche Bebauungspläne vorbereiten und den Ratsgremien als Vorlage zur Genehmigung präsentieren, die Fehlplanung nicht moniert haben – sie haben doch das Lesen von Plänen erlernt! Oder beurteilen sie auch nur mit laienhafter Vorstellungskraft?
Um noch weitere Fehlplanungen an der Seepromenade und dem zur Bebauung freigegebenen Seebogen zu vermeiden, ist es daher geboten, Neubauten in einem Modell oder zumindest in einer 3D-Animation mit umgebenden Bauten und freizuhaltenden Flächen den Bürgern und Ratsentscheidern vorzustellen.

Warum geht das bei uns nicht? So wird der Vorstellung in der Schweiz auf die Sprünge geholfen: Aufgestellte Latten simulieren das Gebäude, die Dimensionen werden deutlich. Viel Unfug ist in unserem Nachbarland so schon vermieden worden. (Foto D. Schruck)
Im übrigen haben wir des Öfteren darauf hingewiesen , dass es in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben ist, vor Ort in Höhe und Fläche das Bauareal auszustecken, um Bürgern und den Ratsentscheidern die Möglichkeit zu geben der Beurteilung über die Ausmaße des Vorhabens. Erst danach werden die Entscheidungsprozesse eingeleitet.
Dr. Horst Pomp
Plattenweiler 23
45239 Essen
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