Zum Fahrplanwechsel am 13.12.15 erfahren die zum Teil schwer wiegenden Folgen des Stellwerkbrandes in Mülheim von Anfang Oktober eine gewisse Erleichterung: Auch wenn S3 und RE11 weiterhin nicht fahrplanmäßig über Essen-Hbf fahren: Der Regionalexpress von Düsseldorf nach Münster RE2 nimmt wieder seine normale Route auf: Die Fahrt über die Köln-Mindener Strecke und dem damit verbundenen Ersatzhalt in Altenessen-Bf anstelle von Essen-Hbf und der Wegfall Mülheim-Hbg haben somit ein Ende – endlich; denn für Menschen aus dem Essener Westen, die gern auch mal den Mülheimer Bahnhof nutzen, war dies eine harte Zeit…
Es bleibt aber die grundsätzliche Kritik am Investitionsverhalten der DB. So meldet sich VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann zu Wort und kritisiert laut Eisenbahnjournal Zughalt.de dass es nach wie vor einen Investitionsstau gebe: „Wir haben in der Vergangenheit mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass der DB-Konzern es in den zurückliegenden Jahren unterlassen hat, ausreichend in die Infrastruktur zu investieren. Beginnend mit dem ehemals geplanten Börsengang sehen wir deutliche Versäumnisse beim Konzern im Bereich der regelmäßigen Wartung und der nachhaltigen Investitionen in technische Infrastrukturanlagen. Hier besteht ein massiver Nachholbedarf. Gerechtfertigt ist aus unserer Sicht auch ein deutlicher Appell an den DB-Konzern, mehr als bisher in die Wartung, den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur zu investieren. Dies haben wir bereits im Oktober gefordert.“
Hauptsächlich in den superschnellen Fernverkehr zu investieren und die Pendler, die ohnehin ihr NV-Abo haben und sich zwangsläufig nicht so schnell davon trennen (können), wortwörtlich im Regen stehen zu lassen, ist schon ein starkes Stück! In jeder Wohnung gibt es heute Brandmelder und Gebäude, in denen sich viele Menschen aufhalten, verfügen über ausgefeilte Brandschutzeinrichtungen. Ein Stellwerk auf einem der meist befahrenen Infrastrukturabschnitts der Welt – wie man zu lesen wusste – kann einfach so mal eben abbrennen! Dann fallen Züge eben einfach aus. Da stimmt doch was nicht in der Prioritätensetzung! Und der Fahrgast fühlt sich…na ja!