Alle Plätze im großen Rund des Vereinshauses der Schönebecker Bergbaukolonie auf dem Festplatz an der Schacht-Kronprinz-Straße waren am Dienstagabend, 13.8.19 besetzt. Der Verein spendierte kühle Getränke, aber hitzig wurde es nicht; denn man war sich einig:
Der Flächenfraß für hochpreisige Wohnbebauung in Essen darf so nicht weiter gehen!
Daher gründete sich im Laufe des Abends eine Bürgerinitiative “Rettet die Schönebecker Grünflächen” mit Karsten Fähndrich, Christian Müller und Wolfgang Sykorra als Sprecher (siehe auch Bericht auf www.borbeck.de).
Zunächst brachte aber Uwe van Hoorn vom NABU Essen-Mülheim die Anwesenden mit einer kritischen Darstellung zunächst auf einen gemeinsamen Stand in Sachen Flächenverbrauch in den verschiedenen Stadtbezirken. Dann ging es ins Detail bei Flächen in und um Schönebeck, die beim Bürgerforum “Wo wollen wir wohnen?” am 17.11.18 zur Disposition standen und auch heute noch stehen (Hintergrundinfos der Stadt hier). Einen entsprechenden Ratsbeschluss mit Auftrag gibt es dazu ja bereits, die von den Bürgerinnen und Bürgern mit Note 1 und 2 bewerteten Flächen näher zu prüfen. Uwe van Hoorn warnte aber – wohl nicht zu Unrecht! – davor, sich bei den “schlechter” bewerteten Flächen (P4!) zurück zu lehnen in der Hoffnung, die seien ja nun außen vor…
Hier ist (im R.I.S. = Ratsinformationssystem) die Beschlussvorlage einzusehen:
Um welche Flächen geht es? Im Folgenden eine Foto-Galerie (ein Bildchen anklicken!) mit Google-Karten. Dabei bedeutet P1 = sehr hohe Priorität, P2 hohe Priorität, … P4 geringe Priorität
Und nun die Präsentationen bzw. Dokumente, aus denen Auszüge am 13.8. vorgestellt wurden:
BKR Happe Wohnbauflächen Denkschrift zu Vortrag vHoorn
UwevHoornBIS-Wohnen-Präsentation
Eins wurde auch schnell deutlich: Die BI-Gründung hat nichts mit der Kündigung des Koloniegeländes zu tun… der Drops ist längst gelutscht, wie man so sagt. Ganz wichtig auch: Die Aktivitäten laufen trotz des Namens
„Rettet die Schönebecker Grünflächen“
nicht auf das St-Florians-Prinzip hinaus. Heißt: “Nur hier soll nicht gebaut werden, woanders ist uns egal!” kommt nicht in Frage. Gut so! Donnerberg und Düppenberg-Planungen mit zu betreuen überfordert zwar die Anwesenden. Eine Vernetzung auch mit anderen BIs und gegenseitige Unterstützung gehört aber auf jeden Fall dazu…
Ebenso wurde auch mehrfach die Forderung geäußert, in Alternativen zu denken wie beispielsweise Gebäudeerweiterungen in die Höhe. Denn das Ziel, preiswerten Wohnraum zu schaffen bzw. bereit zu stellen, darf nicht aus den Augen verloren werden!
Allerdings müssen die von der Verwaltung und interessierten Kreisen vorgelegten Zahlen immer wieder erneut auf den Prüfstand.
Erfreulich an diesem Abend, dass sich sofort Aktive fanden, die sowohl Sprecherfunktion, Kasse, Protokollführung, Pressearbeit, Verteilung von Handzetteln und Internetauftritt als ihre Aufgabe ansahen.
Und das nächste Treffen findet schon in einer Woche statt: 20.8.19 um 19 Uhr in der Bergbaukolonie, Schacht-Kronprinzstraße, Essen-Schönebeck
Schon mal vormerken: Am 9.9. wird auf dem Gelände der Bergbaukolonie eine Infoveranstaltung mit Vorträgen zum Thema und Diskussionen stattfinden.
Wer sich schon mal vorher informieren möchte:
Die aktuell gültigen Bebauungspläne in Essen kann man hier einsehen:
https://geo.essen.de/planenbauen/
Dort findet man einen interaktiven Plan mit Links zu allen B-Plänen usw. Ob es da was gibt, erkennt man einfach daran, ob eine Fläche farblich hinterlegt ist. Wenn man dann auf die Fläche klickt, öffnet sich ein kleines Fenster mit Links zu “weiteren Informationen” – in der Regel der Plan und die jeweiligen textlichen Festsetzungen dazu.
Ein ähnliches System gibt es auch generell für das Ruhrgebiet: https://bplan.geoportal.ruhr/
Unsere Grünflächen gehören zum Grünzug B. Die Frischluft-, Klima- und Artenschutzschneisen müssen grundsätzlich stärker geschützt werden. Wie wichtig kühlende Gebiete sind, haben uns die heißen Tage dieses Sommers gezeigt.
Aktuell läuft dazu eine Petition „Die Grünzüge im Ruhrgebiet erhalten“, die hier gezeichnet werden kann: