Die Stadt Essen und der Lärm…

Grafik: Oliver Gehring

Grafik: Oliver Gehring

Zu Zeiten des Konjunkturpakets II  (KP II) hatte die Stadt Essen relativ viel Geld zur Verfügung, um u.a. auch Mittel für Lärmschutzmaßnahmen aktiver und passiver Art zu unterstützen. Diese wurden seinerzeit in einem Lärmschutzbeirat (erste Sitzung 16.2. 2009) vorgestellt, der im Rahmen der Europäischen Umgebungslärmrichtlinie einen Faktor der Bürgerbeteiligung darstellen sollte.

Die Sitzungen waren ziemlich hochrangig besetzt u.a. von Politik, Wirtschafts-, Verkehrs- und Umweltverbänden, die Diskussionen allerdings eher zäh… Man beschränkte sich hauptsächlich auf Kenntnisnahme der geplanten Maßnahmen.

Jetzt sind die Kassen leerer denn je (Schweizer Franken lassen grüßen!). Umso spannender die Frage, welche Maßnahmen in Sachen Lärmminderung die Stadt nun plant und woher Geld kommen soll. Ein neuer Lärmbeirat ist im Aufbau, an dem auch der RUTE vertreten sein wird. Drei Termine sind geplant, wann, ist noch unklar. Auch was nun geschehen wird angesichts des Finanzdesasters…

Lärmschutzschild_Essen_Steeler_Straße_Feb2012_Foto_Schruck_publicdomainIMG_0453Einfache Maßnahmen könnten z.B. Geschwindigkeitskontrollen nachts auf der Steeler Straße Höhe Eulenspiegel sein – wenn die Leute wissen, dass eh nicht kontrolliert wird, bleibt’s beim Rasen auf löcherigen und damit lauten Straßenabschnitten.

Interessant auch die Frage, was eigentlich aus der online-Bürgerbefragung geworden ist. Es wurde ja mehr oder weniger zu allen gemeldeten Problemstellen erfreulicherweise eine Rückmeldung seitens des Umweltamtes gegeben – Dank an Herrn Kuhlmann und seine KuK. Aber hat sich auch was geändert? Wenn ja, was? Da wäre doch so eine Tabelle im Internet schön, wo dies zu sehen wäre:

Lärmstelle gemeldet am Maßnahme erledigt am

Erfreulich ist auch, dass Essen kein Interesse an einer Änderung der landespezifischen Freizeitlärmverordnung zeigt – wie sie etwa die Stadt Bonn fordert, die mehr Remmidemmi in der Stadt will, weil sie meint dadurch attraktiver zu werden. Aber auch da heißt es immer wieder wachsam zu sein.

Foto Ausstellung NRW wird leiser - Foto AbreschWann bekommen Essener Bürgerinnen und Bürger denn die kostenlos vom Land NRW angebotene Ausstellung “NRW wird leiser”  zu sehen? Ein entsprechendes Rahmenprogramm wäre auch nicht schlecht…!

Aktuell ist ja gerade das Thema “Fluglärm”, nerven doch nicht unerheblich die Hubschrauberflüge vom EURO-Grab Fluglandeplatz Essen/Mülheim. Auch will der Düsseldorfer Flughafen die Kapazitäten, sprich die Zahl der Flugbewegungen erhöhen. Direkte Einflussnahme ist schwierig durch die Stadt Essen. Aber vielleicht mal eine Einladung des dortigen Lärmbeirates nach Kettwig oder Werden zu einer gemeinsamen Sitzung?

Also, es gibt viel zu tun in Sachen Lärm! Und wie meinte schon Kurt Tucholsky: Es gibt viele Arten von Lärm, aber nur eine Stille!

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