Giftschredder Kray: Trotz PCB-Nachweis im Gemüse arbeitet die Giftschleuder munter weiter ….

Von der BI gegen die Krayer Giftschredderanlage erhielten wir folgende Mail, die wir im Original veröffentlichen.
Ganz unkommentiert wollen wir das Ganze aber nicht lassen – siehe unter der Mail…
Giftschredder Kray Logo_BI_kleinHallo UmweltmitstreiterInnen,
auf der Protestversammlung der Bürgerinitiative gegen “Gift”Schredder in Kray am 19. April  wurde ein Bildvortrag gehalten, den wir euch/Ihnen nicht vorenthalten wollen. Er gibt einen Einblick in die Problematik und einen Überblick über die Kritiken und Forderungen der betroffenen Anwohner und ihrer BI gegen die PCB-Vergiftung im Stadtteil. Ein heißes Eisen, zusammen mit der Giftmüll- und PCB-Vergiftung unter Tage!
Wir begrüßen es, wenn er von euch/Ihnen weiter verbreitet wird, handelt es sich doch um einen der noch zu seltenen kämpferischen, konkreten Umweltproteste in unserer Stadt.
Die Versammlung war gut besucht
(s. WAZ-Artikel) und kritisierte einstimmig die zuständigen Behörden. Denn die blieben fern und verweigerten die neuen Messwerte von 2015, sicher nicht weil sie besser geworden sind. Sie wollen nun am 26.4. selbst eine Veranstaltung an gleicher Stelle dazu durchführen, wo die BI auftreten wird. Leider ist das zeitgleich mit der angekündigten Tschernobyl-Mahnwache.
Umweltbewegte Grüße!
Dietrich Keil, BI Sprecher/”Essen steht AUF”
Dass die Krayer angesichts der Belastungen, die seit Jahren ihre Gesundheit bedrohen, verärgert sind und zu deutlichen Worten greifen, ist verständlich. Will man im Umweltschutz weiter kommen, muss man auch bisweilen provozieren und in der Wahl der Worte nicht allzu zimperlich sein.
Unglücklich ist, dass letzte Woche die Versammlung der BI stattfand und dann die öffentliche Hand mit Bezirksregierung, LANUV und Stadt Essen – also die Entscheider über das weitere Vorgehen –  zur Informationsveranstaltung im Abstand von einer Woche eingeladen hat. Da will sich offensichtlich keiner das Heft aus der Hand nehmen lassen, trägt aber bei Bürgerinnen und Bürgern nicht unbedingt zur Stimmungsverbesserung und zu echtem Vertrauen bei!

Andererseits werden nun hoffentlich in der kommenden Woche die Fakten auf den Tisch gelegt – die eine Woche macht den (Grün-) Kohl nun auch nicht fett! Der Anachronismus von Methoden aus Zeiten der alten Industriegeschichte, nämlich offene Verarbeitung inmitten von Wohnbebauung – wie seinerzeit im Nachbarort Rotthausen – gehört beendet!

Verlag J. F. Mummelthey, Gelsenkirchen - laut wikipedia vermutlich gemeinfrei

Verlag J. F. Mummelthey, Gelsenkirchen – laut wikipedia vermutlich gemeinfrei

Wir sind alle sehr gespannt, welche Entscheidungen nun die Behörden treffen. Lässt Envio grüßen?
Ergänzung am 28.4.:
Im Nachgang dieses Beitrages erhielten wir die folgende Entschließung der über 80 Anwesenden auf der Versammlung:
Die Besucher der Bürgerversammlung der Bürgerinitiative gegen „Gift“Schredder in Kray am 19.4. verurteilen, dass die Stadt Essen und die Umweltbehörden die seit Wochen bekannten Werte der Grünkohlbeprobung im Umfeld der Fa. Richter den Bürgern nicht zur Verfügung gestellt haben und sich einer Diskussion mit den Bürgern heute entzogen haben. Wir fordern die Behörden auf, die Gründe dafür zu nennen. Wir fordern sie weiter auf, endlich wirksame Maßnahmen gegen die PCB-Belastung in Kray zu ergreifen wie die Stilllegung des Betriebes der Fa. Richter bis zum Nachweis, dass keine Umweltgefahren mehr von ihr ausgehen!
Und:Empfehlung der Stadt Essen für Nichtverzehr in der Grafik dargestellt:
Essen_Kray_Nichtverzehrempfehlung_2016_640

 

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