City-Nord: Die Kreuzeskirche, ein Thema ohne Ende?

gemeinfreies Foto aus WkipediaNach dem Rückzug von Wolff aus dem Projekt am Weberplatz ist das Schicksal des denkmalgeschützten Gebäudes schlagartig wieder völlig unklar. Während viele in der Altstadtgemeinde noch auf den rettenden Engel hofft  , denken andere  bereits schon an den Abriss des Kirchenschiffes (bei Erhalt des Glockenturms) und wieder andere setzen sich für die Sanierung und eine Umnutzung ein.

Eigentlich alle Parteien sind sich einig: Ein Abriß des Hauptgebäudes sollte die ultima ratio sein, wenn sich  alle Alternativlösungen für den Erhalt als unrealistisch erweisen sollten. Aber, so fragen wir,  ist hier wirklich alles durchdacht worden? Es scheint, zumindest kann man aus den letzten Presseberichten der WAZ (Wochenendausgabe vom 25.02)  und der NRZ (v. 28. Februar)  zu diesem Thema den Eindruck gewinnen, daß ein Teil der jetzigen Nutzer damit liebäugelt, man könnte das Kirchenschiff abreißen und statt dessen ein hübsches Konzerthaus an den Glockenturm andocken. Auf diese Weise könne man im Wesentlichen die jetzige Art der Nutzung als religiösen Raum mit zusätzlichen Musikveranstaltungen für die Gemeinde erhalten. Irgendwann, und zwar bald, sollte aber eine Alternative reflektiert werden: Wenn die jetzige Nutzung von den Kosten nicht zu tragen ist, kann das Gebäude als Ganzes  vielleicht über eine veränderte, intensivere Nutzung unserem Stadtbild erhalten bleiben? Ein so markantes Gebäude, wie es die Kreuzeskirche für dieses Viertel nun einmal ist, verdient es,  daß es die Atmosphäre dieses Quartiers  weiterhin exponiert mitprägt.

Es ist zu fürchten, daß der Prozeß des Umdenkens zu langsam vor sich gehen wird. Es wäre daher allen Entscheidungsträgern die Flexibilität zu wünschen, die im Sinne der Sache geboten scheint: Einmal ohne Scheuklappen und Vorbehalte die vielen erfolgreich umgesetzten Konzepte einer Kirchennutzung  prüfen. Da gäbe es eine Reihe von Modellen. Wir wollen nur ein Bsp. nennen: In Mönchengladbach wurde ein Kirchengebäude, ein Backsteinbau,  dem Stadtbild erhalten, weil ein Investor den Mut hatte, sich für seinen Erhalt zu engagieren. (Alle übrigen wollten das Gebäude abreißen!) Die Gemeinde zeigte sich kooperativ und offen, nach einigen Diskussionen war sie bereit, die Kirche als Gemeinderaum aufzugeben, mit dem Resultat waren am Ende alle zufrieden.

Da wäre noch etwas, was  wir den Entscheidungsträgern ans Herz legen möchten: Öffnet das Areal um die Kreuzeskirche, stellt diese z.Z. ein wenig vergammelte, aber mit einem alten Baumbestand gesegnete, abgeschottete  kleine Grünzone, ansprechend aufbereitet, den Bürgerinnen und Bürgern dieses Quartiers zur Verfügung! Die Bürger werden hoffentlich nach dem Abriß des Parkhauses erkennen, welches urbane Potential über Jahrzehnte hinweg hier brach gelegen hat. Fotos und Kommentar vgl. den Vortrag auf dem Neujahrsempfang des RUTE Vortrag zum Kreuzeskirchviertel

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