Die Arbeit am Runden UmweltTisch Essen

Der Runde UmweltTisch Essen sieht im wesentlichen darin seine Aufgabe, einerseits einer zügellosen und unkontrollierten Wachstumspolitik vor allem im Bereich des Verkehrs- und Bauwesens Einhalt zu gebieten, andererseits konstruktiv Alternativen mit dem Blick auf eine ökologische Gesamtausrichtung in der Stadtentwicklung aufzuzeigen. Dabei spielen Informationen der Öffentlichkeit durch Pressearbeit, Infostände und Aktionen eine entscheidende Rolle.

Die gefragte Kompetenz der vertretenen Gruppierungen tritt zutage etwa bei der Arbeit von EAU, NABU und BUND in den Beiräten, der Mitwirkung des VCD bei Nahverkehrsplänen und der schon seit langem von der Essener Fahrrad Initiative (EFI) und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) in Essen praktizierten Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung – insbesondere im Arbeitskreis Radverkehr – sowie den verschiedenen Parteien.

Erfreulich ist, dass immer wieder neue Gruppierungen sich dem RUTE anschließen und neue Impulse geben. So ist der Naturschutzverein Kray, der sich u.a. dem Volksgarten Kray und Umweltbildungsaufgaben widmet, relativ neu dabei. Aus der ebenfalls rührigen Transition-Town-Bewegung kommen auch neue Anregungen für einen veränderten Umgang mit städtischem Leben.

Aktuelle Schwerpunkte (Stand Dezember 2013):

Nachhaltige Mobilitätskonzepte:

  • Ganz akut: Die Verlängerung der A52 und Untertunnelung der Ruhrallee. Hier unterstützt der RUTE moderne Mobilitätskonzepte, wie sie sich in echten Metropolen mehr und mehr durchzusetzen beginnen.
  • Große Anerkennung findet bis in die Ministerien hinein auch die Arbeit der im RUTE ebenfalls engagierten städteübergreifenden Mobilität-Werk-Stadt (MWS)
  • Weg vom Geld und Ressourcen fressenden Auto, Zweit- und Mehrfachwagen
  • Hin zum ökologischen Verbund von ÖPNV, Rad/Pedelec, verbunden mit Fahrradschnellstraßen, Carsharing und Elektrokonzepten
  • CITYLOGISTIK – also dem planvollen Verteilen von Gütern anstelle des normalen Schwerverkehrs durch und in den Ballungsraum
  • eine lebenswerte Stadt für alle Bürgerinnen und Bürger, jung und alt, fit und eingeschränkt…
  • Anpassung an den Klimawandel durch weniger Verkehr, Lärm und Abgase und mehr Grün und Bewegungsfreiheit

Energiefragen:

  • Der Arbeitskreis Energie (AK Energie) des RUTE hat vor allem das Thema Stromanbieterwechsel auf der Agenda: Zum einen sollen damit die vier einzig konzernunabhängigen und atom- und kohlestromfreien Anbieter Lichtblick, Naturstrom, Greenpeace-Energy und Elektrizitätswerke Schönau EWS unterstützt werden, zum anderen die übrigen dazu gebracht werden, mehr erneuerbare Energien zu erzeugen und eine Abkehr von den überkommenen Trägern einzuleiten.
  • Aktuell wirft der AK ein Auge auf die Einhaltung des Bezugsvertrages der Stadt Essen: 25% Ökostrom und jedes Jahr 2% Wachstum aus diesem Sektor;
  • Als konkretes Anwendungs- und Verbraucherbeispiel steht die stärkere Verwendung von energie- und rohstoffsparendem Recycling-Papierauf der Agenda …

Flächennutzung:

  • Grüne Harfe als Dauerthema! Mit Argusaugen verfolgen die Flächenschützer das abgekoppelte Verkehrskonzept Werden und die tatsächliche Anzahl zu bauender Wohneinheiten.
  • Die zu erwartenden kleinklimatischen Veränderungen im Ballungsraum werden von niemandem, der verantwortungsvoll an die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze denkt, mehr negiert. Umso wichtiger ist die Sicherung kleinräumiger Grün- und Freiflächen wie etwa am Rheinischen Platz. Die ästhetischen Aspekte (Blickachse auf Uni und Berliner Viertel) spielen auch eine Rolle.
  • Formulierung, nun die Ausgestaltung und Umsetzung des Regionalen Flächennutzungsplanes;
  • auch werden aktuelle weitere Bebauungs- und Baupläne (Hotels) sowie Stadtteilprojekte (Altendorf, Nordstadt,…) kritisch verfolgt

Feinstaub und Lärm:

  • Die Umsetzung von Umweltzonen (flächendeckend!) und Lärmminderungsplanungen (Lärm reduzieren und Ruhige Zonen sichern) werden intensiv beobachtet

Luftverkehrsbelästigung:

  • In Sachen Lärm bezieht der RUTE u.a.deutlich Stellung zu Ausweitungsplänen des Flughafens Düsseldorf.
  • Fluglandeplatz Mülheim: Hier begleitet der RUTE den Abgesang der letzten Mohikaner… : der Fluglärm aus den veränderten Schneisen aus und nach Düsseldorf reicht!

Aus der Lokalen Agenda 21 sind die Verbände zwar offiziell ausgestiegen, halten aber Kontakt u.a. zum Fachforum 1 (Planung).

Dietmar Schruck

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